Systemisches Coaching betrachtet immer die Interaktion (Kommunikation und/oder Verhalten) im System d.h. von mindestens zwei (oder mehr) Personen - nicht einer ist "bad or mad".
Der Coachee (Gecoachte) analysiert seinen "Beitrag" und seine Möglichkeiten in der Interaktion. Dann entwickelt er Alternativen zum Problemverhalten bzw. reaktiviert sein Lösungsverhalten (Lösungs- und Ressourcenorientierter Ansatz). Hierbei helfen sog. zirkuläre Fragen - der Coachee antwortet und reflektiert dabei aus einer anderen Perspektive oder die sog. Wunderfrage - der Coachee imaginiert die Lösung und analysiert die Faktoren die zur (hypothetischen) Lösung notwendig waren bzw. die Lösung bedingen. Aus diesen Erkenntnissen heraus plant der Coachee sein (neues) Verhalten.
Die Grundlagen des Systemischen Coachings bilden die Erkenntnisse der Systemtheorie (vor allem Niklas Luhmann), die Philosophie des radikalen Konstruktivismus (Heinz von Foerster, Humberto Maturana und Ernst von Glasersfeld) und die Ansätze der Systemischen Therapie (Steve de Shazer,Insoo Kim Berg, Kurt Ludewig). Ein Modell des Systemischen Coachings ist das Kieler Beratungsmodell, das in den 80er Jahren von Uwe Grau begründet wurde.
Literatur zu Systemisches Coaching
- Backhausen, Wilhelm / Thommen, Jean-Paul: Coaching. Durch systemisches Denken zu innovativer Personalentwicklung. Wiesbaden 2003.
- Bamberger, Günter G.: Lösungsorientierte Beratung, Weinheim 2005 (3. Auflage).
- Tomaschek, Nino: Systemisches Coaching Ein zielorientierter Beratungsansatz, Wien 2003.
- Tomaschek, Nino: Systemische Organisationsentwicklung und Beratung bei Veränderungsprozessen. Ein Handbuch. Heidelberg: Carl-Auer Verlag 2006.
- Radatz, Sonja: Beratung ohne Ratschlag, Wien 2006.
- Steinkellner, Peter: Systemische Intervention in der Mitarbeiterführung, Heidelberg 2005.
- Schmid, Bernd: Systemisches Coching. Konzepte und Vorgehensweisen in der Persönlichkeitsberatung, Bergisch Gladbach 2004 (2. Auflage 2006).
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