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Matthias Schwehm
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Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit (engl. self-efficacy) bezeichnet in der Psychologie die Fähigkeit, aufgrund eigener Kompetenzen Handlungen ausführen zu können, die gewünschte Ziele ansteuern. Die entsprechende generalisierte Erwartung bzw. Überzeugung des Betreffenden heisst Selbstwirksamkeitserwartung (engl. perceived self-efficacy). Häufig vorkommende Begriffe:

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Ein Mensch, der daran glaubt, selbst etwas zu bewirken und im Schicksal selbstständig handeln zu können, hat eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung.


Inhaltsverzeichnis Selbstwirksamkeit

Quellen von Selbstwirksamkeit

Das Konzept entwickelte Albert Bandura in den 1980er Jahren. Er nennt vier verschiedene Quellen, die Selbstwirksamkeit prägen können:

1. Meisterung von schwierigen Situationen

Erfolg bei der Bewältigung einer schwierigen Situation stärkt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten - man traut sich auch in Zukunft solche Situationen zu -, während Misserfolg am eigenen Können zweifeln und in Zukunft schwierige Situationen eher meiden lässt. Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit machen trotz Rückschlägen weiter.

2. Beobachtungen von Modellen

Meistern Menschen mit Fähigkeiten, die den eigenen gleichen, eine Aufgabe, traut man sie sich selbst auch eher zu. Allerdings demotiviert ein Misserfolg solcher Personen. Dabei gilt: je größer die Ähnlichkeit zu beobachteten Personen, desto stärker die Beeinflussung durch das Modell.

3. Soziale Unterstützung

Menschen, denen gut zugeredet und zugetraut wird, eine bestimmte Situation zu meistern, strengen sich eher an. Sie glauben mehr an sich, als wenn andere an ihren Fähigkeiten zweifeln. Zugleich ist es wichtig, jemanden nicht unrealistisch zu fordern - das würde bei Misserfolg eher demotivieren.

4. Reduzierung von Stressreaktionen

Viele Menschen empfinden bei hohen Anforderungen Stress, Anspannung, Müdigkeit oder Angst. Solche negativen Emotionen lassen sich leicht als Schwäche interpretieren und Selbstzweifel aufkommen. Ein Abbau von Stressreaktionen kann Menschen helfen, entspannter an Herausforderungen heranzugehen und sie so zu meistern.

Entwicklungsphasen bzw. -kontexte der Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit entwickelt sich in verschiedenen Lebensstadien bei jedem Individuum unterschiedlich, je nach den Lebensumständen und den unterschiedlichen Einflüssen der oben genannten Quellen.

Neugeborene sind sich noch nicht selbst als eigenständige Person bewusst. Sie lernen erst nach und nach: - ihre Handlungen rufen bestimmte Reaktionen/ Folgen hervor (z.B. produziert das Schütteln einer Rassel Geräusche, Schreien ruft Erwachsene herbei) - sie sind eine von anderen abgegrenzte Person...

Die Familie - wo Kinder ihre physischen, kognitiven, sozialen und linguistischen Fähigkeiten erlernen und ausbauen; häusliche Umgebung, auch Lernmaterialien, Geschwisterkonstellationen - sind äusserst wichtig. Kinder vergleichen sich zum ersten Mal mit anderen Menschen, d.h. mit Eltern und Geschwistern. Ein nächster Schritt ist, mit Peers zusammen zu treffen: erstmals erkennt man neben Gleichaltrigen die eigenen Fähigkeiten. Schon hier haben Kinder mit einer niedrigen Selbstwirksamkeit Probleme, sich anderen Kindern anzuschließen. In der Schule erweitern sie ihre kognitiven Kompetenzen und erwerben Wissen und Problemlösungsfertigkeiten. Ihre kontinuierlich getesteten ständig mit anderen verglichenen Leistungen bewerten auch ihre intellektuelle Wirksamkeit. Später konfrontiert die Entwicklung Jugendliche mit Veränderungen wie Pubertät und Berufswahl. Wie leicht oder schwer man das nimmt, hängt von der vorher aufgebauten Selbstwirksamkeit ab. Das Erwachsenenalter hat neue Anforderungen wie längerfristige Beziehungen/Ehe, Elternschaft und Beruf. Menschen mit Selbstzweifeln haben stärkeren Stress und Depressionen, können sich schlechter motivieren und negative Emotionen kontrollieren. Im Alter sinkt die körperliche Leistungsfähigkeit und jeder muss mit neuen Veränderungen wie Rente oder Verlust von Freunden und Partner zurechtkommen.


Untersuchungen zeigen, dass Personen mit einem starkem Glauben an die eigenen Kompetenz und Effizienz größere Ausdauer bei der Bewältigung von Aufgaben, eine niedrigere Anfälligkeit für Angststörungen und Depressionen und mehr Erfolge im Berufsleben aufweisen. Zudem ist das Ausmaß der Selbstwirksamkeitserwartung ein guter Prädiktor für die Arbeitsleistung.

Selbstwirksamkeitserwartung und Handlungsergebnisse wirken oft zirkulär: Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung führt zu hohen Ansprüchen an die eigene Person, weshalb man eher anspruchsvolle, schwierige Herausforderungen sucht. Eine gute Leistung bei diesen Herausforderungen führt dann wieder zur Bestätigung bzw. Erhöhung der eigenen Selbstwirksamkeit.

Eine Komponente der Selbstwirksamkeitserwartung ist die Annahme, man könne als Person gezielt Einfluss auf die Dinge und die Welt nehmen (internaler locus-of-control - s. Kontrollüberzeugung). Im Unterschied dazu könnte man auch äußere Umstände, andere Personen, Zufall, Glück usw. als Verursacher ansehen.

Um die Selbstwirksamkeit eines Menschen zu messen, gibt es in der Psychologie bereits zahlreiche Tests. Diesen zirkulären Effekt griffen Locke und Latham (1990,1991) auf und überführten ihn in den so genannten "high performance cycle". Die Autoren untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Aufstellung von Zielen und der realisierten Leistung gibt.

Manche Psychologen vertreten die Ansicht, dass Selbstwirksamkeit ein natürliches Bedürfnis des Menschen ist.

Weblinks zu Selbstwirksamkeit

Literatur zu Selbstwirksamkeit

  • Bandura, A. (1994). Self-efficacy. In V. S. Ramachaudran (Ed.), Encyclopedia of human behaviour (Vol. 4, pp. 71-81). New York: Academic Press.
  • Ridder, H.-G.: Personalwirtschaftslehre, 1999, S. 439 f.
  • Locke, E. A.; Latham, G. P.: A Theory of Goal Setting and Task Performance, 1990, Englewood Cliffs.
  • Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: Freeman. (hieraus insbesondere Kapitel 1, 2 und 6) [Soz.wis.: 4500 Ba 214 se]
  • Cleary, T. & Zimmerman, B.J. (2004). Self-regulation empowerment program: A schoolbased program to enhance self-regulated and self-motivated cycles of student learning. Psychology in the schools, 41 (5), 537-550.
  • Usher, E. L. & Pajares, F. (2006). Sources of academic and self-regulatory efficacy beliefs of entering middle school students. Contemporary Educational Psychology, 31, 125-141.
  • Zimmerman, B. J. & Kisantas A. (2005). Homework practices and academic achievement: The mediating role of self-efficacy and perceived responsibility beliefs. Contemporary Educational Psychology, 30, 397-417.
  • Schachinger, Helga, Das Selbst, die Selbsterkenntnis und das Gefühl für den eigenen Wert. 2005, ISBN 3-456-84188-4
Kategorien: Allgemeine Psychologie | Können
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